Wir haben vergangenen Mai endlich wieder den Anlauf gewagt, eine eigene Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Auf der Homepage des Fachverbandes ÖFHF wurde bereits ein Artikel über „La lotta die folli 2023“ veröffentlicht (hier zum Artikel).

Das Wichtigste gleich zu Beginn: Wir haben bereits einen Termin fürs nächste Jahr: Die zweite Ausgabe findet am 27. und 28. April 2024 statt, und zwar voraussichtlich wieder im USZ Hietzing. Die Veranstaltungsseite ist bereits aktualisiert. Wir werden allerdings die Reihenfolge ändern: Das heißt Workshops am Samstag und Turniere am Sonntag.

Ein Tag unseres Events war komplett dem Thema Spaßturnier gewidmet: Wir haben uns mit Bologneser Stahlwaffen und Lichtschwertern geprügelt. Es war genial! Hier eine Übersicht der Ergebnisse und Videos zu allen Turnieren.

Mixed Weapons Trading Card Fencing
1 Michael Rydholm (Fior della Spada)
2 Simon Errhalt (Fior della Spada)
3 Ioannis Tentzeris (Fior della Spada)
4 Alexander Kalywas (Die Lange Schneyd Burgenland)
5 Jakob Ecker (Fior della Spada)
6 Michael Fürschuss (Armizare Wien)

Video letzte Vorrundenkämpfe

Video Finalkämpfe

Lightsaber Combat – Österreichs erstes Lichtschwert Turnier
mit der SaberAcademy Vienna

1 Elisabeth Orion (SaberAcademy Vienna)
2 Thomas Rohorzka (Karate-Kickbox Union Wr. Neustadt – Sektion Kenjutsu)
3 Emilian Krautgasser (SaberAcademy Vienna)
4 Mally Pechhacker (Karate-Kickbox Union Wr. Neustadt – Sektion Kenjutsu)
5 Harald Krautgasser (SaberAcademy Vienna)

Video letzte Vorrundenkämpfe

Video Finalkämpfe

Experiment: Mixed Weapons Two Handed
1 Michael Fürschuss (Armizare Wien) – Partesana (Stangenwaffe)
2 Simon Errhalt (Fior della Spada) – Spada & Pugnale (Schwert & Dolch)
3 Ioannis Tentzeris (Fior della Spada) – Due Spade (Zwei Schwerter)
4 Alexander Kalywas (Die Lange Schneyd Burgenland) – Langes Schwert

Video

Die Regeln – Fazit und Gedanken

Wir haben vergangenen Mai wie immer unsere eigenen Regeln verwendet. Das Feedback war wieder durchwegs positiv. Die Rückmeldungen bestärken uns darin, an unserem System festzuhalten, aber auch es wie immer stetig weiterzuentwickeln.

Beim Lichtschwertturnier wurde nicht auf 7, sondern auf 9 Punkte gekämpft und dabei kam es zu einigen überdurchschnittlich langen Kämpfen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die wir hier haben: Ein Zeitlimit einführen, Die Punktegrenze nach unten verschieben oder einfach mehr Zeit einrechnen. Das wir allerdings keine großen Fans von Punkte auf Zeit sind, ist wohl kein Geheimnis – zumindest nicht bei bewaffneten Konstellationen.

Auch die Regelung der Stilpunkte müssen wir eventuell nochmal überdenken, da wurden entgegen unseren Erwartungen kaum welche vergeben. Es kann aber auch sein, dass es noch ein paar Anläufe braucht, bis Kämpfer, Kampfleiter und Regeln sich aufeinander eingespielt haben. Immerhin war es Österreichs erstes Lichtschwertturnier und damit für alle Beteiligten ein Novum.

Bei den Stahlturnieren hatten wir bereits mehr Vorerfahrung und da lief alles recht glatt, soweit wir das überblicken können. Aber wir wären nicht wir, wenn wir auch hier nicht ständig weiter experimentieren würden.

Am schwierigsten ist es, über das ganze Turnier eine möglichst einheitliche Umsetzung der Doppeltreffer- und Riposteregel zu erreichen. Wir sind uns aber einig: Im Zweifelsfall lieber einmal zu viel Doppel geben als zu wenig. Es kam bei einer Nachbesprechung sogar der Vorschlag, saubere Treffer ohne Gegentreffer extra zu belohnen, indem wir in diesem Fall die Punkte verdoppeln…

Mal sehen, ob es ein Vorschlag bleibt, oder wir das vielleicht nächstes Jahr wirklich ausprobieren. Wir sind auf jeden Fall auf Anregungen und Gedanken dazu von den Teilnehmern und unseren Vereinsmitgliedern gespannt: elisabeth[at]marozzo.info (oder verwendet das Kontaktormular hier unter den Trainern), dort könnt ihr uns auch anonym kontaktieren.

Das Two Handed Mixed hatte die wenigsten Teilnehmer. Hier müssen wir entscheiden, ob wir den Modus 2024 wieder anbieten oder ob wir ihn durch einen anderen ersetzen. Es könnte als Mini-Turnier mit beschränkter Teilnehmerzahl bestehen bleiben (zum Beispiel maximal 8 Kämpfer), allerdings mit den zusätzlichen Einschränkungen, dass jede Waffe bzw. Waffenkombi nur einmal im Turnier vertreten sein und dass niemand zwei Jahre infolge dieselbe Kombi wählen darf.

Eine weitere Idee aus unseren Reihen wäre ein reines Seitschwertturnier auf den ersten Wirkungstreffer: Das Gefecht endet beim ersten „potenziell tödlichen bzw. kampunfähig machenden“ Treffer. Dabei müssen sich beide Kämpfer einig sein, wann es soweit ist. Das ist ein Modus, der erstens spaßig klingt und den wir in unserem lockeren und ungezwungenen Umfeld durchaus für umsetzbar halten.

Workshops und Finanzierung

Bei den Workshops sind wir offen für Vorschläge und Wünsche, wir können uns auch durchaus vorstellen auswärtige Workshopleiter einzuladen, wenn wir es finanziell stemmen können.

Die gesamte Veranstaltung wird und wurde von Fior della Spada finanziert. Wir konnten durch die Teilnahmegebühren zwar einen Teil abdecken, aber am Ende des Tages ist und war es immer ein Minusgeschäft. Aus Sicht des Vorstandes ist das gut und richtig so: Wir sind ein gemeinnütziger Verein und genau für solche Zwecke sollen wir laut unserer Statuten Geld ausgeben. An dieser Stelle ein Danke meinerseits an den Vorstand und die Vereinsmitglieder für ihren Zuspruch und ihre Unterstützung! Ohne ihre ehrenamtliche Mitarbeit wäre das alles nicht möglich.

Es ist mir als Obfrau an dieser Stelle auch wichtig zu betonen, dass Kampfleiter und Trainer eine Aufwandsentschädigung angeboten wird und wir bei langen Anfahrten auch versuchen, die Fahrtkosten und die Unterkunft rückzuerstatten. Wir haben das bereits in der Vergangenheit so gehandhabt und es bis jetzt noch immer geschafft. Dass andere, viel größere und schnell ausverkaufte Events das noch nicht hinbekommen, finde ich persönlich suboptimal und ich hoffe, dass da in den nächsten Jahren ein Umdenken stattfindet. Wenn wir als „Winzverein“ und mit Events von durchschnittlich 15 Teilnehmern das hinkriegen, sollte es auch für andere machbar sein. Aber zurück zu uns:

Die Stimmung und der Umgang im Mai waren extrem kollegial und sportlich, wir bedanken uns bei allen dafür und werden alles uns Mögliche tun, damit das so bleibt. Hoffentlich sieht man sich dann bei der zweiten Ausgabe wieder: 27. -28. April 2024. Haltet euch den Termin frei! 😉

Elisabeth Orion

Obfrau